Glasfusing

bedeutet Zusammenschmelzen verschiedener Glasstücke in einem Spezialofen. (engl. to fuse: zusammenbringen, zusammenschmelzen

Schon die Ägypter im Jahre 200 vor Christus verschmolzen Glasstangen zu Schalen. Seither wurde das Verfahren weiterentwickelt und mit neuen Möglichkeiten bereichert. Unter dem Namen Glasfusing verbirgt sich nicht nur die Technik des Schmelzvorganges, sondern auch der zweite Arbeitsschritt, das Formen und Absenken der Glasstücke.

Beim ersten  Arbeitsschritt wird eine Glasplatte mit Fritten (kleine zerstossene Glasstücke),
Stringers (dünne Glasfäden), Konfetti (hauchdünne Glasplättchen) und farbigen Glasstücken verziert und im Fullfuse-Brand zusammengeschmolzen. Damit das Ergebnis wunschgemäss ausfällt, muss darauf geachtet werden, dass alle Materialien, welche auf das Glasstück gelegt werden, den gleichen Ausdehnungskoeffizient (AK) haben. So können Spannungen und Risse verhindert werden. Die Brenntemperaturen liegen zwischen 800 und 900 Grad Celsius, die Brenndauer ist zirka 12 Stunden. Beim Erwärmen dehnt sich das Glas aus und beim Abkühlen zieht sich das Glas wieder zusammen, daher ist es wichtig, dass alle Glasstücke sich gleich beziehungsweise parallel Bewegen. Bei diesen Temperaturen wird das Glas nicht flüssig sondern nur weich und ermöglichst so das ineinander schmelzen.
Beim zweiten Arbeitschritt dient in der Regel der Biegung, Verformung oder Absenkung. Das Eigengewicht des Glases kann beim Absenken positiv genutzt werden. Zum Absenken können unglasierte Keramikformen, Formen aus Metall, Cerabord oder Ton  benutzt werden. Die Brenntemperatur ist bei diesem Arbeitschritt tiefer und liegt zwischen 700 und 800 Grad Celsius, die Brenndauer ist zirka 12 Stunden.

Der Brennprozess wird durch einen Mikroprozessor-Regelanlagen mit genau definierten und gespeicherten Brennkurven gesteuert.  Das Glas wird nach einem kurzen Halt auf dem Quarzsprung innerhalb 90-120 Minuten auf die Höchst-temperatur erhitzt. Die Höchsttemperatur wird zwischen 10bis 20 Minuten gehalten  diese Zeit dient dem Glas in die Form zu fliessen. Nach einer kurzen Kühlphase wird die Temperatur auf dem Entspannungspunkt (540 -500 Grad Celsius) für eine längere Zeit (min 1 Stunde) gehalten. Die Dauer der Haltezeit wird durch die Glasdicke und Grösse des Glasstückes bestimmt. Damit die Hitze gleichmässig auf das Objekt einwirken kann, werden meistens Brennöfen mit Deckelheizungen (Strahlung von oben) verwendet.

Die gebrannten und geformten Glassstücke erfordern noch eine Nachbearbeitung. Um alle rauen kanten zu schliessen werden die Kanten mit einem Diamanthandschleifer geschliffen. Das Glasstück wird vom Trennmittel gereinigt, im Normalfall reicht warmes Seifenwasser aus.

Jetzt können die gebrannten Stücke noch nachbearbeitet werden – es gibt folgende Möglichkeiten:

-  bemalen
-  sandstrahlen
-  gravieren

Eine breite Palette an Farbgläser, Konfetti, Stringer, Fritten und Kristalleis sowie andere Materialien, wie Kupferfolien und Filzformen oder – Streifen bietet zusammen mit diversen verschiedenen Formen eine unbegrenzte kreative Gestaltungsmöglichkeit. 
(Quelle Wikipedia).